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  April 2017 | St. Martin - Virgin Gorda - Marina Cay - Tortola - Jost van Dyke - Norman Island - Peter Island - 
  Salt Island - Cooper Island - Virgin Gorda - St. Martin
  am 20. November, unsere aktuelle Position unter:
  Am 05.04. um 10Uhr starten wir den Motor, holen den Anker hoch und fahren zur Laguneneinfahrt der 
  Simpson Bay auf St. Martin, um Diesel und Wasser zu tanken. Die Einfahrt ist abenteuerlich, da es einige 
  seichte Stellen gibt und der Schwell in die Einfahrt läuft und wir immer wieder beschleunigen, wenn die Welle 
  von hinten anrauscht. Das Anlegen klappt, aber während wir tanken liegt das Boot unruhig, die Fender und 
  Leinen ächtzen.
  Als die Tanks voll sind gehen wir wieder in der Marigot Bay vor Anker. 
  Heute Nachmittag wollen wir dann in Richtung Britische Jungferninseln (British Virgin Islands, BVI´s) 
  aufbrechen. Laut GPS sind es knappe 90sm, was wir nicht an einem Tag schaffen, deshalb fahren wir über 
  Nacht und um dann im Hellen anzukommen.
  Um kurz vor 16Uhr starten wir den Motor und es geht los. Wir segeln bei SO 4 raumschots in den 
  Sonnenuntergang. Bevor es dunkel wird, machen wir ein Reff ins Großsegel, da der Wind etwas stärker 
  geworden ist. Wir sehen 2 Kreuzfahrtschiffe, die uns überholen, außerdem fahren ein paar Schiffe in sicherer 
  Entfernung den gleichen Kurs wie wir und wir haben einige Schiffe, die uns unter Motor entgegen kommen. 
  Wir müssen allerdings keinem Fahrzeug ausweichen, 
  sodass die Nacht unspektakulär verläuft. 
  Wir schlafen abwechselnd, wobei schlafen übertrieben 
  ist, wir dösen jeweils für 1-2 Std. und lösen den 
  Anderen dann ab. In der ersten Nacht ist man einfach 
  noch nicht so müde. 
  Ab 3Uhr reffen wir das Vorsegeln, um Fahrt raus zu 
  nehmen, da wir im Hellen ankommen wollen. Um 6Uhr 
  starten wir den Motor und fahren die nördliche 
  Riffpassage von Virgin Gorda in den Gorda Sound 
  hinein. Dort suchen wir uns hinter Prickly Pear Island 
  einen Ankerplatz und gehen erstmal schlafen. 
  Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir in die 
  gegenüberliegende Bucht, um dort in Gun Creek 
  einzuklarieren. Danach suchen wir uns vor “The Bitter 
  End” einen Ankerplatz, um dort den Rest des Tages zu chillen. 
  Am nächsten Tag sind wir ausgeschlafen und fit, 
  wir erkunden das Riff im Eustatia Sound und 
  schauen uns Saba Rock an. Mittags fahren wir aus 
  dem Gorda Sound hinaus um den nordwestlichen 
  Zipfel von Virgin Gorda herum und ankern nach 
  7sm in der Long Bay. In der Mitte der Bucht 
  erstreckt sich ein Riff, wir schnorcheln dort hin und 
  sehen sehr große und viele Korallen, es ist eines 
  der schönsten Riffe, die wir bisher gesehen haben. 
  Am nachmittag sind wir 3 Schiffe in der Bucht. Zum 
  Abend hin sind wir alleine. Wir geniessen es die 
  Bucht für uns zu haben. Wir vermuten, das wird 
  eine der wenigen Gelegenheiten sein, da die BVI`s 
  ein sehr beliebtes Charterrevier sind. 
  Am nächsten Tag ist Samstag, wir sind früh 
  aufgestanden und fahren 5sm bis zur 
  Hauptattraktion auf Virgin Gorda nämlich “The Baths”. Das ist ein weißer Sandstrand mit einer Ansammlung 
  großer runder Granitfelsen. Den Strand kann man vom Boot aus nur schwimmenderweise erreichen. Das 
  Dinghy kann an der Schwimmzonenbegrenzung angebunden werden und den Rest muss man zum Stand 
  schwimmen. Wir 
  erkunden den Strand 
  bevor der Ansturm 
  beginnt und folgen 
  dem “trail” der 
  zwischen den Felsen 
  hindurchführt, was 
  wirklich 
  beeindruckend und 
  abenteuerlich ist. An 
  dem weißen 
  Sandstrand der durch 
  die Felsen eingerahmt 
  ist und dem 
  türkisblauen Wasser 
  kann man sich nicht 
  satt sehen! 
  Wir erkunden noch 
  ein wenig die 
  Unterwasserwelt bevor wir weiterfahren, um uns eine Bucht 
  zum Übernachten zu suchen. 
  Wir beschliessen nach Marina Cay zu fahren. Das ist eine 
  kleine Insel um die ein Riff verläuft, welches den Ankerplatz 
  schützt. Es gibt viele Bojen (eine Nacht kostet 30 US$) und 
  nur wenig Platz zum Ankern. Wir ankern zunächst, allerdings 
  sind wir nicht zufrieden, da es sehr eng ist. Wir beschliessen 
  deshalb uns eine Boje zu gönnen. 
  Abends fahren wir zum “Sundowner” auf die Insel und machen einen kleinen Spaziergang.
  Am nächsten Tag fahren wir unglaubliche 2sm in die 
  gegenüberliegende Bucht, die Trellis Bay auf Tortola. 
  Die Bucht ist dicht belegt mit Bojen. Wir finden trotzdem 
  noch einen Platz zum Ankern, viel Platz ist nicht und wir 
  liegen auf 2,8m aber hier sind wir rundum geschützt. In 2 
  Tagen findet hier die monatliche “Full Moon Party” statt, 
  die wir natürlich nicht verpassen wollen. 
  Die Ortschaft besteht aus 3 Kneipen, es gibt einen kleinen 
  Supermarkt und das Aragorn´s Studio.
  Aragorn ist ein Künstler der für seine Kupferskulpturen 
  und bedruckten T-
  shirts mit 
  handgemalten 
  maritimen Motiven 
  bekannt ist, er 
  betreibt hier eine Keramikwerkstatt und einen Laden, indem er seine 
  und von anderer Künstler kunsthandwerkliche gefertigte Dinge verkauft.  
  Außerdem ist die Lande- und Startbahn des Flughafens von Tortola in 
  Sicht- und Hörweite.
  Am Dienstag an dem die Party 
  stattfindet, wächst ab Mittag mit 
  jeder Stunde die Anzahl der 
  ankommenden Yachten. Die Bucht 
  ist abends rappelvoll. Auch die 
  Bucht von Marina Cay ist übervoll. 
  Unter den Booten sind auch Orion 
  und Felicia dabei, die wir von der 
  ARC kennen.
  Vor Sonnenuntergang fahren wir 
  an Land und schlendern am Strand 
  entlang, treffen Bekannte, trinken 
  Bier und “Painkiller” und geniessen die lockere Atmosphäre. In jeder 
  Kneipe gibt es ein Liveband zu bestaunen. Sobald die Sonne 
  untergegangen ist, gibt es eine Feuershow und die mit Holz gefüllten 
  Kupferskulpturen werden entzündet. Der Vollmond läßt sich auch nicht 
  lumpen und scheint ohne von einer einzigen Wolke verdeckt zu werden. 
  Am nächsten Tag ist großer Aufbruch, wir lassen und davon nicht 
  mitreißen und frühstücken gemütlich. 
  Kurz vor 12Uhr starten allerdings auch wir in Richtung Jost Van Dyke. Wir fahren durch die Camanoe Passage 
  und segeln die 12sm, bis wir im East End Harbour ankern. Wir sind nur 6 Schiffe in dieser Bucht und genießen 
  die Ruhe.
  Am nächsten Tag fahren wir zum “Sandhaufen” Green Cay 
  und ankern. Mit dem Schlauchboot setzten wir zu der kleinen 
  Insel mit einer Palme über und erkunden die Insel.
  Danach suchen wir uns eine Bucht zum Übernachten. 
  Eigentlich wollten wir in die White Bay, die war allerdings voll, 
  deshalb haben wir in Great Harbour geankert. 
  Wir erkunden die Ortschaft. Die Straße entland des Strandes 
  ist nur eine Sandpiste, allerdings gibt es einige urige 
  Restaurants und auch die legendäre Bar “Foxy´s”, die wir 
  natürlich besuchen. 
  Am nächsten Tag machen wir mit dem Dinghy einen Ausflug 
  in die White Bay, die durch ein vorgelagertes Riff geschützt 
  ist. 
  Auch dort gibt es eine legendäre Bar nämlich die “Soggy 
  Dollar Bar”, dort wurde der Cocktail “Painkiller” 
  erfunden. Hier ist einiges los. Neben vielen Chartercrews 
  sind auch viele Einheimische über das Osterwochenende 
  hier. 
  Nach 2 Tagen in Great Harbour geht es weiter Richtung 
  Pelican Island und “The Indians”, die nördlich von 
  Norman Island liegen.  Diese Felsengruppe ist ein 
  Marinereservat, wir machen an einer Boje fest und holen 
  die Schnorchelsachen raus. Wir erkunden das Riff und 
  auch hier sind die Korallen sehr groß und es gibt viele 
  unterschiedliche, außerdem kann man sehr viele Fische 
  beobachten. Als wir schon wieder am Boot angekommen 
  sind, sehen wir unter uns einen sehr großen Fisch 
  schwimmen, gefolgt von einem Katzenhai, der Gott sei 
  Dank kein Interesse an uns zeigt und unbeeindruckt weiterschwimmt.
  Die Nacht verbringen wir in “The Bight” auf Norman Island. Hier liegen wir sehr geschützt und haben eine sehr 
  ruhige Nacht. 
  Es geht weiter nach Peter Island, wir ankern in Great Harbour. Der Wind soll stärker werden und am nächsten 
  Tag haben wir seit langem mal wieder einen trüben Tag, den wir verbummeln.
  Die Vorhersage für die nächste Woche besagt, dass der Wind mehr auf ENE dreht, was für das Zurücksegeln gut 
  ist, sodass wir langsam daran denken müssen nach St. Martin zurückzufahren.
  Am nächsten Tag segeln wir nach Road Town, die 
  Hauptstadt von Tortola, da wir ein paar frische Sachen 
  brauchen und die Versorgungslage auf den anderen 
  Inseln schlecht war.
  Wir haben kaum an einer Boje festgemacht, kommt ein 
  Boot des Hafenmeisters längsseits, um Geld für die Boje 
  zu kassieren. Wir bezahlen 20 US$ für 2 Stunden an der 
  Boje, das nenne ich Wucher. Wir erledigen unseren 
  Einkauf und machen wieder los, den übernachten 
  wollen wir auf Cooper Island. 
  Auf dem Weg dorthin machen wir Stop bei Salt Island 
  und erkunden die Insel. Es gibt eine verlassene Siedlung 
  von Fischern und zwei Salzseen. Von den 2 kleinen 
  Hügeln hat man einen tollen Ausblick.
  Weiter geht´s nach Cooper Island, wir ankern in der 
  Manchineel Bay und entdecken, dass Nalu und 
  Whetomi auch hier sind und treffen uns zum Absacker 
  an Land. Gleichzeitig ist es ein Abschied, wir werden uns 
  hoffentlich auf den Azoren wiedersehen.
  Am nächsten Tag brechen wir auf, um nach Virgin Gorda 
  zu fahren. Wir brauchen den ganzen Tag, um gegen den 
  starken Wind aufzukreuzen. Um 16Uhr sind wir wieder 
  im Gorda Sound und suchen uns einen Ankerplatz. Der 
  Tag war anstrengend und morgen müssen wir früh 
  aufstehen, da wir noch ausklarieren müssen und uns 
  dann auf den Rückweg nach St. Martin machen wollen.
  Das Ausklarieren geht schnell und unbürokratisch, 
  sodass wir um 0915Uhr den Anker hoch holen und aus 
  dem Sound hinausfahren. Wir machen 2 Kreuzschläge 
  bis wir frei von Virgin Gorda sind und den Kurs Richtung St. Martin anlegen können. Der Wind kommt aus ENE 
  mit 4 Beaufort und wir müssen mal wieder hoch an den Wind. Es war allerdings klar, dass der Rückweg von den 
  BVI´s aufgrund der Windrichtung zu dieser Jahreszeit problematisch wird. Teilweise müssen wir den Motor 
  mitlaufen lassen, um höher am Wind fahren zu können. 
  So hoch am Wind machen wir auch nicht mehr so viel 
  Fahrt, sodass wir geradeso mit 4kn vorwärts kommen. 
  Schnell wird klar, dass wir die Nacht durchfahren müssen. 
  Mit uns fahren weiter 4 Schiffe unseren Kurs. Auch sehen 
  wir wieder 2 Kreuzfahrer. Die letzten 12sm bergen wir das 
  Vorsegel und motoren gegen Wind und Welle, um auf St. 
  Martin und nicht auf Saba anzukommen. Nach knapp 23 
  Stunden haben wir es dann geschafft. Wir ankern in der 
  Marigot Bay und gehen schlafen.
  Die BVI´s haben uns sehr gut gefallen, die Segeldistanzen 
  bis zur nächsten Bucht waren gering, sodass wir viel Zeit 
  zum Schwimmen, Schnorcheln und Sandeln hatten. Das 
  Wasser ist glasklar und es gibt tolle Riffe zum Erkunden.
  Die nächten Tage werden wir dann mit den 
  Vorbereitungen für die Atlantiküberquerung beginnen.
   
    
 
 
 
  
 
   
 
 
 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 