Februar 2018 | TeneriffaWarten auf besseres WetterWir sind auf Gran Canaria in Las Palmas, haben das Poema del mar besucht und unsere Erledigungen gemacht und warten auf ein Wetterfenster, um nach Teneriffa zu fahren. Wir wollen pünktlich zum Karneval dort sein, es soll der 2. größte nach Rio de Janeiro sein. Wir peilen Dienstag den 30.01. an, jedoch wird die Vorhersage immer schlechter. Zu starker Wind, aus der falschen Richtung und zuviel Welle. Das Wetter verschlechtert sich ebenfalls, der Himmel ist bewölkt und es gibt immer wieder starke Schauer und es wird am Tag nur noch 18 bis 19 Grad Celsius und in der Nacht 15 bis 16. Die weiteren Vorhersagen sind genauso, wie gerade das Wetter, düster. Erst in einer Woche wird es evtl. besser. Es hilft alles nichts, wir müssen warten. Hermann überprüft das Spiel der Ventile am Motor und wir optimieren unsere Duschmöglichkeit an Bord, da die Duschen in der Marina nicht regelbar sind und nur lauwarmes Wasser kommt. Wir laufen in die “Vegueta”, die Altstadt von Las Palmas, spazieren am Stadtstrand Las Canteras, putzen das Boot und treffen uns mit den Schweizern vom Trimaran Mustang (siehe Links). In der Woche drauf ist immer noch keine Wetterbesserung in Sicht, Dienstag wird nichts. Donnerstag schaut besser aus aber die Wettervorhersage ändert sich täglich, sodass Donnerstag auch nichts wird. Am Wochenende kommt dann nochmal starker Wind mit starken Böen, der Blick über die Hafenmauer verrät, draußen ist es ziemlich ungemüchtlich und es wird dauern, bis die Wellen wieder kleiner werden. Jetzt peilen wir Dienstag den 13.02. für die Weiterfahrt an und die Vorhersage ist bisher stabil. Schon langsam pressierts, denn wir wollen noch etwas vom Fasching mitbekommen. Aber dieses Mal klappts. Am Dienstag um 0630 Uhr legen wir ab. “Mustang” ist auch dabei. Wir fahren aus dem Hafen und fahren Kurs Nord, wir können noch nicht segel. Als wir frei von der Halbinsel von Las Palmas sind, setzten wir den Kurs auf Santa Cruz die Hauptstadt von Teneriffa ab. Wir haben einen raumschots Kurs und müssen mit dem Motor schieben. Mittags dreht der Wind noch mehr nach Ost, sodass er fast von hinten kommt und nimmt weiter ab. Wir rollen das Vorsegel ein und motoren. Als wir das Verkehrstrennungsebiet zwichen Teneriffa und Gran Canaria erreichen, sind natürlich 2 große Schiffe in der Nähe. Aber es gibt keine Komplikationen.Wir können schon Land sehen, nämlich den “El Teide”, der aus den Wolken ragt. Um 1700 Uhr haben wir es dann geschafft, wir fahren in die Marina und legen an. Endlich sind wir hier!Auf Teneriffa und mitten im Karneval!Als wir am Faschingsdienstag ankommen, ist der große Straßen-Faschings-Umzug voll im Gange. Es wurden Tribünen entlang der Strecke aufgebaut.Wir schauen eine Weile zu, dann überkommt uns der Hunger und die Müdigkeit. Am nächsten Tag machen wir eine kurze Erkundungstour durch die Stadt, besuchen den Markt, wo es einen deutschen Bäcker gibt. Um 2100 Uhr machen wir uns zum nächsten Höhepunkt des “Carnivals” auf, die Beerdigung der Sardine. In einem etwas bizarren Leichenzug, indem die Männer als trauernde Witwen verkleidet sind, wird die Sardine durch die halbe Stadt getragen. Am Hafen angekommen, wird sie dann angezündet und verbrannt. Am Aschermittwoch ist bei uns der Fasching zu Ende, hier wird noch bis Sonntag weitergefeiert. Donnerstag ist es ruhig. Am Freitagabend gibt es auf den drei Bühnen, die über die Stadt verteilt sind, verschiedene Musik. Die größte Bühne steht bei uns am Hafen, dort geht es ab 2200 Uhr los. Wir lagen da schon im Bett. Bis es wieder hell wird, schallt in einer unglaublichen Lautstärke elektronische Musik über den Hafen. Ohne Ohrstöpsel finden wir keinen Schlaf. Am Samstag ist “Familienfasching” den ganzen Tag über. Schon vormittags bevölkern vekleidete Menschen die Innenstadt. Mittags fallen wir auf, da wir nicht verkleidet sind. Es ziehen Bands, Trommler und Sambagruppen mit Tänzern durch die Straßen. Es wird bis in die Nacht hinein gefeiert. Sonntag nachmittag ist auf allen Bühen nochmal Programm, bis dann am abend um 2100 Uhr mit einem tollen Feuerwerk der Fasching für 2018 vorbei ist.Wir erkunden und erwandern TeneriffaAb Dienstag den 20.02. haben wir ein Auto. Mit den Schweizern fahren wir ins Orotava-Tal und gehen den Organos-Höhenweg, allerdings macht uns der Nebel einen Strich durch die Rechnung. Die prachtvollen Ausblicke bleiben uns verwehrt. An den Bäumen hängen reihenweise Flechten, hier gibt es wohl öfter Nebel. Am nächsten Tag ist keine Wolke am Himmel und auch der Teide ist frei. Wir nutzen die Gelegenheit um uns den Teide von Nahem anzusehen. Der Gipfel ist mit Schnee bedeckt und auf über 2000m ist es nur ein paar Grad über Null. Zuerst überlegen wir mit der Seilbahn zum Gipfel zu fahren. Wir sind um 11:30 dort, die nächste Möglichkeit auf den Gipfel zu fahren wäre 15:50, das kommt für uns nicht in Frage.Stattdessen machen wir eine kleine Wanderung über kleinere Schneefelder zum “Montana blanca”. Wir können die Felswand “Fortaleza” sehen und kommen an den “Huevos del Teide”, den riesigen Lavakugeln, vorbei. Die Vulkanlandschaft ist beeindruckend. Am nächsten Tag ist es bewölkt, je höher wir jedoch fahren, umso schöner wird es und ab 2000m sind wir über den Wolken. Wir entscheiden uns für eine Runde um die “Roques de Garcia”. Der nächste Tag ist Ruhetag, den wir mit einkaufen und rumsandln verbringen.Am Samstag brechen wir von Afur im Anaga-Gebirge zu einer Rundwanderung auf. Zunächst steigen wir in einer Schlucht hinunter zum Strand Tamadite, dann geht es an der Küsten entlang bis in das nächste Dorf Taganana. Von da steigen wir zum Pass hinauf, um wieder in das Afurtal zu kommen.Sonntags fahren wir nach Garachico und schauen uns den ältesten “Drago” (Drachenbaum) der Kanaren an. Für Montag wurde gutes Wetter angesagt. Wir wollen unbedingt noch die Bimssteinsäulen “Paisaje Lunar” sehen. Nicole und Daniel kommen auch mit und wir haben tatsächlich Glück mit dem Wetter.Mitte der Woche kommt starker Wind aus S und SW, im Hafen ist es sehr schwellig, da dieser nach Süden offen ist. Aber das Wetter beruhigt sich wieder und wir bekommen Frühlingswetter mit Sonnenschein pur.Am Samstag dann haben wir ein kleines “Sanitärproblem” vor dem Hermann sich immer gefürchtet hat. Der Absaugschlauch des E-WCs ist dicht, dieser muss ausgebaut und gesäubert werden.