Frei wie der Wind
Juli 2017 | Sao Miguel - Santa Maria
Mittwoch den 05.07., wir sind früh wach und unausgeruht, denn der Schwell im Hafen von Angra hat uns wach
gehalten. Wir checken aus, tanken und brechen gegen 1000 Uhr in Richtung Sao Miguel auf. Wir haben Wind
mit 3 Beaufort aus NO und fahren einen raumschots
Kurs. Bis Ponta Delgada auf Sao Miguel sind es
knappe 100sm. Wir fahren die Nacht durch und
kommen morgens um 0900 Uhr an. Die Fahrt war
sehr schön und angenehm, denn wir konnten die
Strecke komplett segeln.
Wir checken in der Marina ein und wollen uns einen
Liegeplatz suchen als wir in die Boxengasse fahren,
werden wir von der Crew der Florentine begrüßt, die
unsere Leinen entgegennimmt.
Wir erkunden die Stadt, es gibt einige Gärten und
Parks zu sehen, es gibt eine Markthalle, viele
Geschäfte und Cafes. Außerdem findet am
kommenden Wochenende das “Heiliggeistfest” statt.
Deshalb gibt es am Samstag einen langen Festzug mit
Ochsengespannen und Wägen aus allen Stadtteilen und es wird Wein, Bier, süßes Brot und Eintopf verteilt.
Abends finden kostenlose Konzerte an verschiedenen Plätzen der Stadt statt.
Mit der Crew der Florentine teilen wir uns einen
Mietwagen und erkunden die Insel. Unser erstes Ziel
ist der Westen der Insel. Bevor wir die Caldeira das
Sete Cidades einen großen Vulkankrater erreichen,
machen wir an einer Ruine halt. Das einzige 5-
Sterne Hotel auf den Azoren ist als solches nicht
mehr zu erkennen. Das Hotel ging Pleite und
nachdem der Wachmann nicht mehr bezahlt
werden konnte, wurde das Hotel geplündert und
sich selbst überlassen.
Katrin und Peter lassen uns am Aussichtspunkt Vista
do Rei raus und wir laufen hinunter ins Tal in die
Ortschaft Cidades. Dann steigen wir wieder hinauf
auf den Kraterrand und umrunden die zwei
Kraterseen Lagoa Verde und Lagoa Azul. Um den
blauen und grünen Kratersee ranken sich so einige
Legenden. Wir geniessen die Wanderung mit den tollen Ausblicken doch nach 18km sind wir müde. Wir fahren
über die Nordküste zurück in Richtung Ponta Delgada und kommen an dem kleinen und einzigen
Teeanbaugebiet Europas vorbei, wir
entschließen uns die Teefabrik schon heute zu
besichtigen. Man läuft durch die kleine
Produktionstätte vorbei teils an ehrwürdigen
Maschinen. Der Tee wird nach asiatischem
Vorbild und rein biologisch produziert, von Hand
verlesen und verpackt. Danach kann man die
verschiedenen Sorten auch noch probieren und
im Laden erstehen.
Als nächstes steht das Vale das Furnas auf dem
Programm. Die Fahrt dort hin führt durch
dichten Wald mit Baumfahnen und an der Straße
stehen Hortensien in voller Blüte und immer
wieder gibt es kleine sehr gepflegte
Picknickbereiche. Zunächst besichtigen wir den
Lagoa das Furnas. Am Kratersee gibt es die
Caldeira da Lagoa das Furnas, blubbernde
Schlammlöcher aus denen schwefelhaltige Dämpfe
aufsteigen. In dem Bereich ist die Erde so heiß, dass dort
Speisen wie deftige Eintöpfe im Boden versenkt und gegarten
werden. Dann fahren wir in die Ortschaft Furnas dort
besuchen wir den Parque Terra Nosta einen wunderschönen
Park mit einem großen rostbraunen Thermalbecken.
Die Caldeiras im Ort sind
ebenfalls sehenswert.
Aus jedem Loch blubbert
und dampft es. Über der
Ortschaft liegt der
Geruch von Schwefel. In
einer Fumerole werden Maiskolben gegart. Ob diese genießbar sind,
untersuchen wir im Selbsttest.
Am nächsen Tag wollen wir uns einen weiteren Kratersee ansehen den
Lagoa do Fogo allerdings macht der Nebel uns einen Strich durch die
Rechnung, wir sehen
nichts. Weiter geht´s
zur Caldeira Velha ein
Becken mit
Thermalwasser
mitten im tiefgrünen
Wald. Nur Hermann
genehmigt sich ein
Bad, es ist viel los und
der Zauber bleibt etwas auf der Strecke. Den Rest des
Tages verbringen wir mit Lebensmittel einkaufen und
bunkern.
Bevor wir Sao Miguel verlassen, besuchen wir auch
nochmal den quirligen Markt und geniessen die Ananas
die wir dort erstanden haben, die ebenfalls auf Sao
Miguel wächst.
In Ponta Delgada ist immer etwas geboten, nach
dem Heiliggeistfest schließt sich ein Musikfestival
an, welches über einen Montat lang geht mit
kostenlosen Konzerten an mehreren Orten in der
Stadt.
Trotzdem geht es für uns am Dienstag den 18.07.
in der Morgendämmerung weiter nach Santa
Maria die süd-östlichste Insel der Azoren. Wir
haben Nordwind mit 4 Beaufort. Wir fahren
Schmetterling und rollen hin und her. Um 1700Uhr
legen wir in der Marina Vila do Porto an. Auch hier
nehmen Katrin und Peter von der Florentine
unsere Leinen entgegen, die heute gemeinsam mit
uns aufgebochen und kurz vor uns angekommen
sind.
Wir feiern den schönen Segeltag und freuen uns auf die Insel.
Die Marina ist schön und wir liegen geschützt und ruhig außerdem sind viele Langfahrer hier. Den Ort zu
erreichen ist jedoch anstrengend, denn der liegt auf dem
Berg.
Wir unternehmen eine Wanderung entlang der Küste bis zu
einer einsamen Badebucht mit einem Sandstrand und wir
genießen das erste Bad seit langem im 23°C warmen Atlantik.
Mit dem Auto erkunden wir in einem Tag die gesamte Insel,
denn diese ist nicht groß. Katrin und Peter von der Florentine
sind auch wieder dabei und wir haben einen tollen Tag. Wir
fahren verschiedene Aussichtspunkte an. Wir sehen den
schönsten Sandstrand der Azoren Praia Formosa und bei
Maia den Leuchtturm. In der schönen Bucht von Sao
Lourenco essen wir zu Mittag und genießen den Ausblick.
Außerdem besteigen wir den höchsten Gipfel mit 587m und
genießen den Rundumblick.
In Anjos kann man die erste Kirche der Azoren besichtigen auch Christoph Kolumbus war in Santa Maria eine
Statue erinnert daran.
Mit einem Auge beobachten wir das Wetter,
um die 4-5 tägige Reise nach Porto Santo zu
planen. Am 27.07. legen wir ab mit Ziel
Madeira Archipel.