Frei wie der Wind
 
 
  
 
 
 
 
 
 
  Juli 2018 | Dunkerque (F) - Lauwersoog (NL)
  5 Tage Zwangspause in Dunkerque  
  Dienstag checken wir die Windvorhersage, NO mit jeweils 4-5 Bft für die nächsten Tage, erst am Sonntag ist eine 
  Änderung in Sicht. D.h. genau gegenan, da unser Schiff nicht gerne hoch am Wind fährt und gegen die Wellen 
  stampft, die Crew ungern aufkreuzt, entscheiden 
  wir, abzuwarten. 
  Wir nutzen die Zeit um uns auszuschlafen und zu 
  erholen, die lange Strecke von den Azoren bis 
  England und von Salcombe bis Dover stecken uns 
  noch in den Knochen. 
  Neben schlafen, gehen wir auch auf den Markt, 
  machen einen langen Strandspaziergang und da die 
  Google-Suche ergibt, dass es in Laufnähe einen Lidl 
  gibt, statten wir ihm einen Besuch ab.
  Zum Wochenende hin sieht die Vorhersage für 
  Sonntag vielversprechend aus. Der Wind soll auf 
  Ost mit 4 Bft drehen. Wir planen einen langen 
  Schlag bis Ijmuiden (NL) ca. 120sm um Strecke zu 
  machen, denn der Wind soll Montag wieder 
  zurückdrehen.
  Wir greifen an aber scheitern
  Sonntag um 0130Uhr klingelt der Wecker, da wir 
  eine lange Strecke vor uns haben und weil wir mit 
  dem Strom fahren wollen. Als wir draußen sind 
  setzen wir das Groß, schieben aber noch mit dem 
  Motor, da wir noch einige Meilen entlang eines 
  Fahrwassers fahren müsssen. Als wir das Vorsegel 
  setzen, sehen wir, dass wir nicht unseren Kurs fahren 
  können, liegen 10-20° daneben. Man hätte es wissen 
  können, wir waren einfach zu optimistisch, 
  außerdem steht noch eine unangenehme kurze und 
  steile Welle. Um an einem Windpark vor Zeebrugge 
  vorbeizukommen machen wir einen Kreuzschlag.
  Wir machen mittlerweile kaum noch Fahrt, der 
  Strom ist wieder gegen uns und die Wellen bremsen 
  uns aus. Wir fangen an Alternativen zu diskutieren, denn so werden wir es nicht nach Ijmuiden schaffen. Die 
  Entscheidung fällt nach Zeebrugge (B) zu fahren und dann weiter zu planen. Auch hier in Zeebrugge muss man 
  sich bei “port control” anmelden, als wir im riesigen Hafen sind, müssen wir uns erstmal orientieren. Wir 
  machen beim Royal Belgien Sailingclub fest und sind froh über die Entscheidung, denn wir sind recht fertig. 
  Wir überlegen wie es weiter gehen soll, es ist der 01.07. und wir wollen bis spätestens mitte Juli an der Ostsee 
  sein. Die Wettervorhersage sagt NO bis zum nächsten Wochenende. Da wir hier an der Westerschelde sind und 
  der Beginn der “Staande Mastroute- mit stehendem Mast durch die Niederlande” in der Oosterschelde liegt und 
  damit nicht weit weg, wächst die Idee den Binnenweg bis Amsterdam, dann weiter durchs Markermeer und 
  Ijsselmeer bis nach Delfzijl an der Ems zu nehmen. Die Route soll außerdem mit einem Tiefgang bis 2,5m 
  befahrbar sein, d.h. mit unseren 1,75m sollte das kein Problem sein.
  Am nächsten Tag führt der erste Weg zum 
  Yachtchandler, um Kartenmaterial und Revierführer 
  für die “Staande Mastroute” zu kaufen. 
   
  Plan B: Staande Mastroute 
  Nachdem wir nochmal 40l Diesel getankt haben, da 
  wir hauptsächlich motoren werden, geht´s um 
  1400Uhr mit dem Strom die 20 Meilen bis nach 
  Vlissingen (NL). Wir fahren südlich des vielbefahrenen 
  Fahrwassers Richtung Antwerpen. Der Wind kommt 
  aus NO, wir können segeln und die Welle ist etwas 
  kleiner als gestern. Hier ist man allerdings auch etwas 
  durch die Landzunge geschützt. 
  Auf Höhe von Breskens verengt sich das Meer und wir 
  rauschen mit über 7kn dahin obwohl jetzt der Wind 
  und die Welle gegen uns sind. Dann wird es nochmal 
  spannend, wir müssen das Hauptfahrwasser queren , um in den Buitenhaven von Vlissingen zu kommen. Kurz 
  kommen wir ins schwitzen, da ein MSC Kontainerschiff schnell auf uns zukommt, aber mit etwas mehr Gas 
  können wir vor diesem passieren.
  Als wir im Hafen sind, können wir die Schleuse, durch die wir müssen, gleich ausmachen. Ich funke den 
  Schleusenwärter an, der mir sagt, dass die nächste Schleusung in 20min ist. Wir richten Fender und Leinen her, 
  dann geht´s los. Wir bekommen Bescheid in die Schleuse einzufahren. Wir sind das einzige Schiff in der 
  Schleuse, es geht ca. einen Meter ab. Und schon sind wir in den Niederlanden und binnen, keine Welle mehr, 
  keine Gezeit, kein Gegenwind! 
  Kurz nach der Schleuse gibt es einen Yachthafen, wo wir über Nacht bleiben, bevor es morgen auf die Route 
  geht.
  Binnenwärts nach Norden, Tag 1: Vlissingen-Willemstad
  Ein langer und spannender Tag geht um kurz nach 1900 Uhr am Warteanleger vor der Volkerakschleuse zu ende. 
  Die Bilanz des Tages: 43sm (fast ausschließlich unter 
  Motor), 3 Schleusen, 5 Brücken (Klapp-, und Dreh-).
  Um kurz vor 0900Uhr verlassen wir den Yachthafen 
  und warten vor der ersten Brücke zusammen mit einer 
  weiteren Yacht. Nach einer Viertelstunde kommt das 
  Signal, dass vorbereitet wird. Als die Brücke offen ist, 
  fahren wir durch. An den nächsten 4 Brücken müssen 
  wir nicht warten, sobald wir in der Nähe sind, kommt 
  das Signal zum vorbereiten. Die Brücken werden 
  ferngesteuert und sind videoüberwacht, sodass 
  wirklich alles reibungslos funktioniert. Hier kann man 
  sehen was der Wassersport in den Niederlanden für 
  einen Stellenwert hat, während des Berufsverkehrs 
  werden für zwei Schiffe die Fußgängerbrücken und 
  Autobrücken geöffnet. Es sind viele Boote unterwegs, 
  hauptsächlich niederländische, und Segler wie 
  Motorboote.
  Mit unserem Segelboot durch einen Kanal zu fahren ist 
  irgendwie seltsam, wenn man die Weite des Atlantiks 
  gewohnt ist, links und rechts radeln die Leute vorbei und 
  man fährt mitten durch Städte, aber wir freuen uns über 
  diese Möglichkeit. 
  Wir steuern abwechselnd, da es eng ist und es kaum 
  gerade Strecken gibt, wir können gar nicht sagen, wann 
  wir das letzte mal so lange per Hand gesteuert haben. 
  Sonst hat´s entweder der Autopilot oder die Windfahne 
  gemacht.
  Bevor wir aus der Zandkreeksluis fahren gibt es noch ein 
  Hinterniss, eine Brücke mit 18,5m Durchfahrtshöhe, in 
  der Karte stand davon nichts. Kurz überschlagen wir im 
  Kopf: unser Mast ist 15m und Aufbau+Rumpf zur 
  Wasserlinie sind weniger als 3,5m also müsste das passen 
  und das tut es auch. 
  Von der Wassertiefe her war bisher alles in Ordnung. Lediglich bei der Ausfahrt aus der Zandkreekschleuse in 
  die Oosterschelde haben wir für kurze Zeit weniger als ein Meter unterm Kiel. 
  Hier gibt es wieder Tide und wir sind ziemllich zur Ebbe hier. Auf der Oosterschelde wird das Wasser wieder 
  weiter. Wir folgen dem Fahrwasser und sehen auf einer Sandbank 2 Robben liegen, die sich sonnen, toll!
  Hier sind viele “Freizeitsegler” unterwegs, die 
  im Fahrwasser aufkreuzen und dann auch noch 
  Vorfahrt haben, das ist anstrengend. Die 
  letzten Meilen vor der Volkerakschleuse 
  kommen uns viele Binnenschiffe entgegen, das 
  Fahrwasser ist aber breit genug und wir halten 
  uns am Rand. Manche der Binnenschiffe sind 
  so beladen, dass sie kaum aus dem Wasser 
  schauen. 
  Binnenwärts nach Norden, Tag 2: Willemstad-
  Gouda
  Nach einer ruhigen Nacht vor der 
  Volkerakschleuse geht es um kurz vor 0900Uhr 
  durch die Schleuse und vorbei an Willemstad. 
  Wir fahren neben dem Hauptfahrwasser entlang, da viele Berufsschiffe unterwegs sind. Kurz vor Dordrecht 
  kommen wir in eine brenzlige Situation als uns ein 
  Schubverband überholt und riesige Wellen schlägt, 
  dahinter fährt noch ein Binnenschiff was uns fast ans 
  Ufer hinausdrängt. Das Boot schaukelt hin und her und 
  wir müssen aufpassen nicht ans Ufer gespült zu 
  werden. Nach ein paar Metern können wir an einem 
  Warteponton für Sportschiffe festmachen und erstmal 
  durchatmen. Wir warten eine halbe Stunde bis die 
  Verkehrsbrücke aufmacht. Nach einer knappen 
  Viertelstunde erreichen wir eine weitere Brücke mit 
  festen Öffnungszeiten. Wir müssen ca. 20min warten, 
  dann geht´s weiter. Nach einer Stunde Fahrt und einer 
  weiteren Brückendurchfahrt erreichen wir ruhigeres 
  Fahrwasser im wahrsten Sinne des Wortes, das 
  Fahrwasser ist deutlich schmäler und es kommen nur 
  noch kleinere Binnenschiffe und Sportboote entgegen. 
  Das Fahrwasser schlängelt sich durch die weite Landschaft und durch Kanäle an deren Seiten die tollsten Häuser 
  stehen und jeder hat ein Boot vor der Tür. Dann kommt nochmal eine Schleuse und wir sind in Gouda 
  angekommen. Da die nächste Brücken erst um 2027Uhr öffnet und wir nicht so lange warten wollen, biegen wir 
  rechts ab in einen kleinen Vereinshafen und machen 
  Feierabend. Die Einfahrt ist abenteuerlich schmal und 
  nur 2-2,1 m tief, wir müssen dann noch drehen und an 
  ein anderes Boot längseits gehen. Hermann hat das 
  Manöver sehr gut gemacht und wir freuen uns über 
  den idyllischen Liegeplatz. Wir laufen noch in die Stadt 
  und schauen uns ein wenig um. Dann treibt uns 
  allerdings die Müdigkeit nach Hause.
  Bilanz des Tages: 35sm, 2 Schleusen, 5 Brücken
  Binnenwärts nach Norden, Tag 3: Gouda-Haarlem
  Bilanz des Tages: 28sm, 23 Brücken.
  Heute konnten wir ausschlafen die nächste Brücke ist 
  eine Eisenbahn- und Straßenbrücke und öffnet erst 
  wieder um 10:37Uhr. Wir finden uns pünktlich vor der 
  Brücke ein, kurz bevor die Brücke öffnet kommt ein 
  großes Binnenschiff beladen mit Containern, dieses geht vor uns durch die Brücke und da der Kanal immer 
  schmäler wird, kann der Große auch nur noch 5kn fahren und wird zum Leitwolf des Konvois aus 4 Segelschiffen 
  und einem Flußwanderschiff. D.h. die 3 Brücken danach werden auch zeitnah geöffnet. In Alphen a/d Rijn macht 
  der Große fest und der Konvoi geht weiter. Danach 
  geht´s etwas zäher weiter, wir müssen teilweise länger 
  an den Brücken warten bis geöffnet wird, bei 
  Seitenwind und engem Kanal ist das manövrieren 
  anstrengend. Wir kommen immer wieder durch 
  Ortschaften und wir bewundern die Häuser und Gärten 
  direkt am Kanal. In Wetering dann fahren wir nach links 
  Richtung Haarlem, rechts geht es nach Amsterdam. 
  Durch Amsterdam kommt man nur in einer Nachtfahrt. 
  Man muss sich anmelden und dann gibt es in der Nacht 
  einen Konvoi durch die Grachten bis in den 
  Nordzeekanal. Wir haben uns sagen lassen, es sei sehr 
  schön, allerdings wollen wir nicht bei Nacht fahren und 
  nehmen die Ausweichroute über Haarlem.
  Wir passieren noch 2 Brücken, dann machen wir um 
  kurz nach 15Uhr vor der Verkehrsbrücke von Sassenheim 
  fest, nächste Öffnung ist um 1939Uhr, d.h. wir machen Pause. Um 1900Uhr legen die ersten Boote ab und 
  kreisen nervös vor der Brücke. Tatsächlich macht die Brücke 20min vor offizieller Öffnung auf. Als wir dieses 
  Nadelöhr passiert haben läuft´s wieder wie geschmiert, die nächsten Brücken sind kleinere Brücken und öffnen 
  bei Ankunft. So passieren wir noch weitere 4 Brücken. Wir genießen die Abendstimmung alle Freizeitboote sind 
  im Hafen so haben wir keinen Gegenverkehr mehr, da wir höher als das Land fahren haben wir einen guten 
  Ausblick. Um halb zehn fahren wir in einen kleinen Seitenarm und machen in einem Vereinshafen fest. Der 
  Hafenmeister ist gleich parat und kassiert 9,60Euro 
  Hafengeld, das sind wieder angenehme Preise!
  Binnenwärts nach Norden, Tag 4: Haarlem-Enkhuizen
  Bilanz des Tages: 43sm, 13 Brücken, 3 Schleusen.
  Um halb neun machen wir die Leinen los, denn wir 
  wollen die Autobahnbrücke, die nur 3mal am Tag 
  öffnet bis 14Uhr erreichen um 1415Uhr durchzufahren. 
  Die Brücken durch Harlem laufen wie geschmiert, erst 
  bei einer größeren Verkehrs-und Zugbrücke müssen wir 
  ca. 20 min warten. Dann fahren wir in die 
  Rijnlandsluizen in Spaarndam. Wir sind früh dran, es ist 
  kurz vor der ersten Öffnung der Autobahnbrücke 
  1027Uhr. Wir hatten ja die zweite Öffnung angepeilt, 
  jetzt wollen wir es aber versuchen zu schaffen. Die 
  nette Schleusenwärterin macht noch eine Durchsage, 
  dass alle Segler so schell wie möglich zur Brücke fahren sollen, um durchzukommen. Hermann gibt Gas und 
  tatsächlich haben wir Glück und kommen durch. 4 
  Stunden gut gegemacht! 
  In dieser Schleuse haben wir das erste mal etwas 
  bezahlt 3,50Euro, ist okay!
  Dann passieren wir noch eine Brücke und sind im 
  Nordzeekanal. Links geht´s Richtung Nordsee, wir 
  entscheiden uns für rechts Richtung Amsterdam und 
  weiter binnenwärts. Draußen ist immer noch NO-Wind.
  Die Fahrt bis Amsterdam ist unspekatkulär aber 
  angenehm, es gibt wieder deutlich mehr als 3m 
  Wassertiefe und der Kanal ist breit. Durch Amsterdam 
  wird es hektisch mit den Fähren, Binnenschiffen, 
  Sportschiffen und Flußkreuzfahrtschiffen. Da sind wir 
  aber bald durch, dann geht es durch die Oranjesluizen 
  ins Markermeer. Das Binnenmeer hat zwischen 3 und 
  4m Tiefe, wir können hart am Wind Richtung Enkhuizen 
  segeln, der Wind frischt später auf 15kn auf und wird immer vorlicher. Wir bergen die Segel und motoren die 
  letzten Meilen gegenan. Es gibt kaum Welle, sodass auch wir noch einigermaßen Fahrt machen. 
  Wir passieren noch ein Naviduct also einen Kanal der über die Staße führt, dann sind wir in Enkhuizen. Wir 
  machen um 2005Uhr im Compagnieshaven fest und freuen uns auf unser Bett.
  Binnenwärts nach Norden, Tag 5: Enkhuizen-Idaerd
  Wir frühstücken mit überteuerten Semmeln aus dem Marina-supermarkt, dann tanken wir nochmal Diesel und 
  dann geht es kurz vor neun Richtung 
  Lemmer also quer durchs Ijsselmeer. Das 
  Ijsselmeer ist mit 4-5m etwas tiefer als 
  das Markermeer. In der Früh geht kein 
  Lüftchen Wind also motoren wir. Ab der 
  Mitte ist die Wasseroberfläche gelb, man 
  könnte meinen es sei Blütenstaub, aber 
  es sind alles Mückenlarven. Es dauert 
  nicht lange da wimmelt es an Bord von 
  frisch geschlüpften Mücken. Zum Glück 
  stechen die noch nicht, es ist schon 
  unangenehm genug, die Viecher sind 
  überall.
  Als wir Lemmer erreichen, warten wir vor 
  der Prinses Margrietsluis. Hier schleusen 
  wir mit der Berufsschifffahrt, d.h. die 
  großen Pötte fahren zuerst hinein und die 
  Sportboote machen hinter diesen fest. Es 
  ist nicht mehr viel Platz, sodass die 
  Sportboote im Pächkchen liegen. Als die Schleuse öffnet und die Großen ihre Schrauben wieder starten,  
  bekommen wir das Schraubenwasser ab. Aber wir haben extra noch eine Spring gemacht, sodass wir gut 
  festgemacht sind. Wir fahren durch 4 Seen hindurch, die jeweils mit Kanälen verbunden sind. Im See gibt es 
  jeweils ein betonntes Fahrwasser, dem wir strickt folgen, denn hier sind nur noch Motorboote und kleine Segler 
  oder Plattbodenschiffe unterwegs. Da heute Samstag ist und die Sonne scheint, sind alle auf dem Wasser auf 
  den Seen ist ein richtiges Gewusel. Spannend wird es an einem kleinen Abzweig wo das Fahrwasser zwischen 
  2,2 und 2,5m tief ist. Soviel tiefer wird es allerdings im Verlauf auch nicht mehr, die Kanäle werden immer 
  schmäler. Zum Übernachten finden wir einen kleinen Anleger an dem schon drei Boote liegen, wir gesellen uns 
  dazu. Wir liegen mitten in der weiten Landschaft sonst gibt es nichts, toll!
  Bilanz des Tages: 37sm, 6 Brücken, 1 Schleuse.
   
  Binnenwärts nach Norden, Tag 6: Idaerd-Lauwersoog
  Um kurz vor neun legen wir ab. Es ist ruhig und fast 
  alles schläft noch heute am Sonntag. Wir fahren 
  zwischen Weiden entlang. Das Wetter ist sonnig der 
  Wind ist allerdings kalt. In Leeuwarden fahren wir 
  durch die Stadt im engen Kanal und warten jeweils auf 
  die Brückenöffnung, wir müssen nie lange warten. 
  Hier zahlen wir das erste mal Brückengeld 7Euro für 6 
  Brücken. Der Brückenwärter steht, mit einer Art Angel 
  an der ein Holzschuh hängt, an der Brücke und 
  schwingt einem den Schuh entgegen, inden man das 
  Brückengeld steckt. Dann fahren wir ein langes Stück 
  durch die Landschaft, der Kanal ist links und rechts mit 
  Schilff bewachsen. In Burdaard passieren wir 2 
  Brücken und bezahlen 3Euro, in Dokkum dann das 
  gleiche Spiel 4 Brücken für 5Euro. Dann kommt die 
  vorletzte Schleuse vor der Nordsee. Nach der Schleuse 
  fahren wir entlang eines betonnten Fahrwassers durch 
  einen mit einem großen Damm von der Nordsee 
  abgesperrten Binnensee bis nach Lauwersoog unser Ziel 
  für heute. Wir machen am “Passanten”- Steg fest, 
  bezahlen das Hafengeld und zur Belohnung gibt es heute 
  “Kraut mit Nürnberger Bratwürschtl”, denn wir haben 
  wieder ein Etappenziel geschafft. Der Plan ist, 
  wahrscheinlich am Mittwoch, da der Wind dann nicht so 
  stark ist, die letzte Schleuse zu nehmen und durch die 
  Waddensee wieder in die Nordsee zu fahren und dann 
  in einem langen Schlag nach Brunsbüttel zu fahren. 
  Dann durch den NOK und der nächste Stop ist Barth.