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Frei wie der Wind
Juni 2017 | Sao Jorge - Terceira Die letzen Tage in Horta verbringen wir mit unseren Segelfreunden von der Golden Breeze und Florentine, mit der Crew der Hugin 3 und Karina gehen wir nochmal essen und bekommen eine Kostprobe des Fados zu hören. Am Montag den 26.06. ist es dann soweit nach 4 Wochen Hafenleben in Horta geht es weiter, wir legen ab mit Kurs Richtung Sao Jorge. Aus dem Hafen draußen motoren wir noch eine Weile bis wir aus der Landabdeckung raus sind, dann frischt der Wind auf und wir können segeln. Kurz vor der Hafeneinfahrt bergen wir Groß- und Vorsegel und starten den Motor. Am Hafen von Velas wird gerade der Wellenbrecher verlängert, wir halten genügend Abstand von der Baustelle und funken den Hafenmeister an. Keine Antwort. Da an der Tankstelle kein Boot liegt, legen wir dort an. Kurz darauf kommt der Hafenmeister und entschuldigt sich, dass er nicht da war. Wir ckecken ein, der Hafenmeister ist sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Der Hafen ist klein, gemütlich und sehr sauber, allerdings auch gerade voll, sodass wir eine Nacht an der Tankstelle bleiben müssen. Hier an der Kaimauer merkt man die 1,5m Tide doch sehr. Bei Ebbe ist das Aussteigen bzw. Hochkommen schwer. Wir machen einen kurzen Spaziergang durch das Dorf Velas. Es ist klein und überschaubar, es gib eine kleine Fußgängerzone, einen Park, einen großen Supermarkt am Ortsausgang, eine Meeresbadestelle und ein schönes Cafe an der Kirche. Wir gehen früh schlafen, da ein Segeltag doch anstrengend ist. Sobald es dunkel geworden ist, fängt jedoch der gelbschnäblige Sturmtaucher an “Aua, Aua, Aua” zu schreien. Der Hafen liegt am Fuße eines hohen und steilen Abhangs, in den kleinen Felshöhlen brütet der Vogel und ist “nachtaktiv”. Das Geschrei geht die ganze Nacht, allerdings hört man es irgenwann nicht mehr. Man muss sich wundern was es alles so gibt ;-) Am nächsten Tag gehen wir in die Touristeninfomation und lassen uns beraten. Am Nachmittag schauen wir uns die Kirche im Ort an, auch ein kleines Museum gehört dazu. Wir haben uns entschlossen am nächsten Tag die beliebteste Wanderung auf Sao Jorge zu machen. Dazu fahren wir mit dem Bus, der nur einmal in der Früh und einmal abends fährt, nach Calheta, der zweitgrößten Ortschaft. Wir fahren an der Nordküste entlang, die Straßen sind mit mannshohen Hortensienhecken gesäumt, die in Hülle und Fülle blühen. Als wir in Calheta angekommen sind, hält der Bus und alle steigen aus, wir auch. Wir stehen allerdings vor einer Tunfischfabrik, in die alle hineinstürmen. Uns wird klar, der Bus wird hauptsächlich von der arbeitenden Bevölkerung genutzt. Wir orientieren uns kurz und laufen in den Ort. Wir brauchen ein Taxi um zum Startpunkt unserer Tour zu kommen. Mit dem Taxi zu fahren ist gelativ günstig, wir sind allerdings früh dran und wir sehen kein Taxi weit und breit. Wir schlendern ein bißchen durch den Ort und um 0900Uhr sehen wir endlich ein Taxi. Es ist frei und wir fahren los. Wir steigen an einem Windpark aus, der hoch oben auf einem Bergkam  steht, aus. Von hier aus steigen wir bis an die Nordküste hinab, wir passieren saftig grüne Weiden auf denen Rinder weiden und bald kommt die erste Faja in Sicht. In der Faja da Caldeira do Santo Cristo angekommen, erkunden wir den Ort. Diese Faja ist nur mit Quads über eine teils steile Schotterpiste zu erreichen. Es ist ruhig und beschaulich. Es gibt viele kleine Häuser die schön hergerichtet sind und meist als Ferienhäuser dienen, der Ausblick auf die steil abfallende Küste ist gigantisch. Wir legen eine Rast ein und lassen die Umgebung auf uns wirken. Dann geht es weiter an der Küste entlang bis wir in die nächste Faja dos Cubres kommen, auch hier geht das Leben einen gemütlichen Gang allerdings ist die Faja mit dem Auto erreichbar. Es gibt eine kleine Kaffeebar, in der wir halt machen, es ist ein kommen und gehen. Ein paar wenige Touristen sind da und fast jedes Auto welches vorbeifährt macht halt und es wir schnell ein Cafe getrunken. Wir erkunden die Ortschaft und die Lagune. Hermann findet mal wieder tierischen Anschluss. Wir kehren zur Kaffeebar zurück und rufen uns ein Taxi, welches wir uns mit kanadischen Wanderern teilen. Der Fahrer ist ein alter Mann und das Auto ein alter Mercedes-Benz, der ab und zu beim Bergauffahren ausgeht, aber der Taxifahrer kennt sein Auto und hat ein paar Schläuche dabei, die im Ernstfall zum Einsatz kommen. Auf Nachfrage wieviele Kilometer das Auto schon gelaufen ist, zeigt er uns sein Fahrtenbuch, wir staunen nicht schlecht, denn darin werden knappe 1.007.320 km ausgewiesen. Am nächsten Tag legen wir einen Ruhetag ein und nachmittags machen wir einen Spaziergang durch die Ortschaft. Am Freitag liegt dann Florentine im Hafen, sie werden einen Tag bleiben und dann mit ihrem Besuch weiterfahren. Wir haben für den Samstag nochmal eine Wanderung an die Westspitze der Insel geplant. Wir lassen uns in der Früh mit dem Taxi in den Waldpark Sete Fontes fahren und wandern durch Weiden und meterhohe Hortensienhecken bis zum verlassenen Leuchtturm, der bei einem Erdbeben von 1957 beschädigt wurde. Dann laufen wir zurück entlang der Südküste. Am Ausgangspunkt angekommen suchen wir uns in dem Park einen Picknickplatz und warten auf das Taxi. Am nächsten Tag wird das Schiff klar gemacht, denn wir wollen am Montag weiter nach Terceira. Zu unserer Überraschung kommen am nachmittag Hugin 3 in den Hafen, mitdenen wir noch einen schönen Abend verbringen. Am Montag legen wir um halb acht ab. Es weht kaum ein Lüftchen, sodass wir um Sao Jorge herum motoren müssen, dann kommt etwas Wind und wir können zumindest motorsegeln. Am Nachmittag kommen wir in der Hauptstadt von Terceira Angra do Heroismo an. Auf meinen Funkspruch erhalte ich keine Antwort, trotzdem fahren wir in den Hafen, denn es gibt einen Rezeptionssteg. Kurz vor dem Anlegen kommt der Hafenmeister raus und weist uns einen Platz in der Marina zu. Wir legen an und checken im Hafenbüro ein, dann machen wir einen kurzen Spaziergang durch die Stadt und am Hafen entlang. Wir liegen an der Einfahrt zur Marina, der Steg schwankt extrem, die Festmacher ächtzen, da das Schiff hin und her fährt, woher der Schwell kommt ist uns ein Rätsel aber es ist ein sehr unruhiger Platz. Mit der Folge, dass wir in der Nacht kaum schlafen. Den Tag drauf schauen wir uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt an, die schliesslich zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Wir sehen die Kathedrale, den Park Jardim Duquee da Terceira, das beliebte Freiluftcafe und einen Heiliggeisttempel. Die nächste Nacht ist auch nicht ruhiger, da für Mittwoch noch etwas Wind angesagt ist, entscheiden wir am Morgen Richtung Sao Miguel weiterzufahren.
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