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Frei wie der Wind
Mai 2018 | Lanzarote - Madeira - Sao Miguel 17.05.: Leinen los    In der Früh machen wir eine Runde durch den Hafen und verabschieden uns von unseren Freunden. Nach langem Warten geht´s endlich los. Bei viel Wind im Hafen machen wir los. Wir setzen das Groß im 1. Reff und Vorsegel, entlang der Südküste haben wir über 20kn und Böen von 25-27kn. Als wir von der Landabdeckung frei sind, nimmt der Wind auf 16- 18kn ab. Wie vorrausgesagt haben wir Nordwind. Den ersten Tag können wir hart am Wind nur 280° fahren also Westkurs. Hermann klebt sich ein Plaster und ich kaue Superpep, um nicht seekrank zu werden. Die Welle ist noch recht hoch. Der Wind böt immer wieder auf 22-24kn auf. Wir fahren in die Nacht, die recht unruhig ist, weil der Wind immer wieder auffrischt. Wir sehen 2 Schiffe allerdings werden wir jedesmal in mehreren Meilen Entfernung passiert. Am nächsten morgen ist der Himmel bedeckt under der Wind ist immer noch um die 20kn. Wir frühstücken, haben aber keinen Appetit und sind nicht fit. 18.05.: Planänderung, Kurs Madeira Wir schleppen uns durch den Tag, jeder schläft mal für ein paar Stunden. Wir konnten in der Früh anluven, sodass wir jetzt 290 bis 300 ° fahren können. Der Wind bläst immer noch mit 18-20kn. Der neue Wetterbericht zeigt eine ganz andere Vorhersage als gestern, die Azoren zu erreichen wird schwierig und es kommt auf dem Weg dort hin nochmal stärkerer Wind. Plan B wäre Landfall auf Madeira. Die erste Nachthälfte ist ruhig, wir laufen gut dahin. Dann böt der Wind für ca. 2 Std. auf 25-27kn auf. Wir können noch weiter anluven. Keine Schiffsichtung weder am Tag noch in der Nacht. In der Früh sind wir beide fit, frühstücken und senden unsere Position und holen das neue Wetter. Die Entscheidung steht, wir fahren Richtung Madeira. 19.05.: motoren im Windschatten von Madeira Nach dem Frühstück starten wir den Motor, der Wind hat noch weiter abgenommen, da wir schon fast im Windschatten von Madeira sind. Ab Mittag kommt die Sonne raus, die Welle wird kleiner und das Boot stampft nicht mehr in die Wellen nach dem gestrigen Tag eine Wohltat! Keine Schiffsichtung. Die Nacht ist ruhig und erholsam. In der Nacht ist Madeira schon zu sehen. 20.05.: Festmachen im Hafen von Funchal Als es hell wird, sehen wir wie grün Madeira zu dieser Jahreszeit ist. Um 8 Uhr fahren wir in den Hafen. Es blühen überall Blumen und es ist sooo grün hier, aber vielleicht nimmt man das anders wahr, wenn man fast 6 Wochen auf Lanzarote mit der kargen Kraterlandschaft verbracht hat. Wir frühstücken gemütlich und dann kommt schon Rafael, der Hafenmeister. Wir halten uns durch Arbeit wach. Wir machen klar Schiff und am Nachmittag eine Runde durch Funchal. Abends schlafen wir bevor es dunkel geworden ist. Die nächsten Tage geniessen wir das Stadtleben in Funchal, schlendern durch die Gärten, besuchen den Markt, es gibt wieder gute Semmeln zu kaufen und ein täglicher Besuch des Eiskiosk am Hafen mit italienischem Eis muss auch sein. Es wird Wäsche gewaschen und jeden Tag Wetter gekuckt. Rafael hat noch Farben übrig und fragt ob wir nicht ein Bild auf der Mole hinterlassen wollen. Klar machen wir das! Das Wetter schaut ab Freitag gut aus, sodass wir noch ein paar frische Sachen kaufen und am Donnerstag auschecken. Freitag machen wir um halb neun los. Fahren vorher noch zum Tanken. Wir haben jetzt wieder 260l Diesel an Bord, das sollte reichen. 25.05.: däftiger Auftakt, Kurs Azoren Als wir aus dem Hafen fahren, weht kein Lüftchen. Wir setzen das Groß mit dem 2. Reff, denn wenn wir aus der Landabdeckung raus fahren, erwarten wir eine Windbeschleunigungszone und beim motoren schlägt das Segel nicht so. Wir motoren an der Südküste entlang, an mehreren Stellen kommen Fallböen von Land mit bis zu 30kn. Ein paar Meter weiter ist wieder windstill. Als wir unseren Kurs von 300° absetzen können, segeln wir aus der Landabdeckung. Rasch wird der Wind stärker und die Welle größer. Der Wind kommt aus NNO, wir fahren hoch am Wind. Der Windmesser zeigt 25kn, Hermann sagt, wenn es so bleibt ist ja gut, er hätte mit mehr gerechnet. Kaum ausgesprochen frisch der Wind noch weiter bis auf über 30kn auf. Das 3. Reff wird fällig, stattdessen bergen wir das Groß und machen ein 2. Reff ins Vorsegel. Die Wellen sind jetzt fast 3m hoch und kommen aus allen Richtungen. Nacheinander kommen 2 Wellen über das Cockpit und Duschen uns komplett. Das ist ja ein toller Start! Nach 1 Stunde ist der Spuk überstanden. Der Wind nimmt auf 22-24 kn ab. Wir setzen das Groß im 2. Reff und reffen das Vorsegel aus. Der Wind böt ab und an wieder auf 26-27kn auf und die Wellen werden etwas kleiner und regelmäßiger. Die Nacht wird unruhig, da das Schiff oftmals in die Wellen stampft und der Wind böig ist. 26.05.: Wind hält an Wir haben ein Etmal von 134sm gemacht, waren also flott unterwegs. Wir sind aber auch geschlaucht von der Nacht. Durch die überkommenden Wellen ist das Cockpit nass, wir frühstücken im Salon. Schiffschichtung: eine private Motoryacht “Aquarius” quert unseren Kurs in 2sm Abstand mit Ziel Gibraltar. Das Schiff liegt satt im Meer und bewegt sich kaum im Gegensatzt zu uns. Untertags schlafen wir abwechselnd. Mittags gibt´s Hühnerbrühe. Nachmittags nimmt der Wind etwas ab und die Sonne kommt raus, das hält aber nichts lange. Der Wetterbericht zeigt, diese Nacht müssen wir noch überstehen, dann haben wir das Gröbste geschafft. 27.05.: Halbzeit Der Wind nimmt etwas ab, das Segeln wird angenehmer. Der Himmel ist den ganzen Tag bedeckt und die Nächte sind stock finster. So langsam haben wir wieder Seebeine und der Appetit kehrt zurück. In der Nacht erreichen wir das Azorenhoch. D.h. der Wind nimmt deutlich ab und wir starten den Motor. Wir müssen durch das Hoch durchmotoren, um auf der anderen Seite den SW- Wind zu erreichen. 28.05.: motoren quer durchs Azorenhoch Die See wird zunehmend ruhiger. Wir frühstücken gemütlich ohne viel Schiffsbewegung. Die Sonne kommt raus, wir blühen auf. Es wird ausgiebig geduscht und Essen gekocht, wir haben sogar Appetit auf Nachmmittagskaffee. Motoren kann auch schön sein. Abends rufts “ Land in Sicht”, wir können Santa Maria ausmachen. Die Nacht ist klar, die See spiegelglatt. Kurs nach Mitternacht stoßen wir auf SW-Wind und können wieder segeln. Die Schiffsbegegnungen nehmen zu, viele Frachter kreuzen unseren Kurs auf den Weg nach Nordamerika. 29.05.: schönes segeln bis Sao Miguel Als wir frühstücken haben wir das schönste Wetter, kaum bewegte See und machen gut Fahrt. Es sind noch 30sm bis Ponta Delgada auf Sao Miguel. Die Zeit vergeht mit sonnen und lesen. Wir segeln bis in den Vorhafen, bergen die Segel und legen in der Marina an. Wir checken ein und tanken wieder voll. Dann suchen wir uns einen Liegeplatz. “Mobby Dick” sind auch im Hafen. Wir schlafen aus und machen das Schiff wieder klar. Mobby Dick hat ein Auto, sodass wir am Donnerstag die 20km lange Wanderung um den Lagoa Verde und Lagoa Azul mitmachen. Am Tag drauf schauen wir uns eine Ananasplantage an. Die Früchte wachsen in Gewächshäusern und brauchen 24 Monate bis sie groß genug sind. In Furnas schauen wir uns die zahlreichen Fumarolen an und machen eine Wanderung um den Lagoa do Furnas und in den Ort Furnas. Die Wanderungen und die Reise stecken uns noch in den Knochen, sodass wir die nächsten Tage ruhig angehen lassen. Nun halten wir Ausschau nach einem Wetterfenster um nach England zu fahren. Am Wochenende 08.06. starten wir Richtung England! Aktuelle Position
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